Links zu Oradour-sur-Glane und Frau Karin Eideloth, bzw. Frau Dr. Andrea Erkenbrecher
10.+11.06.2024:
„An diesem Ort spricht zuerst die Stille. Wer hier spricht, muss dieser Stille gerecht werden“, sagte Bundespräsident Steinmeier heute bei der Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestags des Massakers von Oradour-sur-Glane. „Wer hier spricht, spürt die Autorität des Leids, der Opfer und der tiefen Trauer. Hier werden die großen Worte klein – sie müssen standhalten vor der Sprachlosigkeit, die mit großem Leid einhergeht.“ Der Bundespräsident hielt seine Rede auf Französisch.
„Es sind sehr mutige Menschen, die es zugelassen haben, dass wir als Deutsche hier sein können. Und es sind mutige Menschen, die ein besonderes Versöhnungswerk begonnen haben“, so der Bundespräsident. Versöhnung finde hier zwischen Menschen in der alltäglichen Begegnung statt: „Das ist eine Versöhnung, die nicht vergisst. Aber sie richtet den Blick nicht nur auf die Vergangenheit. Sie wird gelebt in einer neuen Gegenwart und hofft auf eine bessere Zukunft. Für uns Deutsche und Franzosen ist die Hoffnung auf eine bessere Zukunft Wirklichkeit geworden: die Wirklichkeit der deutsch-französischen Freundschaft.“
Mit Blick auf die gerade beendeten Wahlen zum Europäischen Parlament betonte der Bundespräsident die Bedeutung eines einigen und friedlichen Europas: „Vergessen wir nie, was Nationalismus und Hass in Europa angerichtet haben! Vergessen wir nie das Wunder der Versöhnung, das die Europäische Union erreicht hat! Schützen wir unser vereintes Europa!“
Die ganze Rede: https://sohub.io/i6oy
Fotos: Bundesregierung/Denzel
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Ein stärkeres Bild für Versöhnung und Freundschaft zwischen Deutschland und Frankreich kann es nicht geben! ❤
"Wichtige Begleitung für Steinmeier und Macron
In ihrer Begleitung: Karin Eideloth aus Deutschland und Agathe Hébras aus Frankreich, die eine Enkelin eines der Täter von 1944, die andere Enkelin eines der wenigen Überlebenden. Zwischendurch hält Macron die Hand von Eideloth und Steinmeier die Hand von Hébras - noch so eine Geste der Versöhnung."
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KEINE SCHULD, ABER VERANTWORTUNG — Ich habe heute eine beeindruckende Frau kennengelernt. Karin Eideloth ist die Enkelin eines Kriegsverbrechers. Ihr Großvater Adolf Heinrich war 1944 an dem Massaker von Oradour-sur-Glane beteiligt, bei dem die deutsche Waffen-SS fast ein ganzes Dorf ausgerottet und danach in Schutt und Asche gelegt hat. Als Karin Eideloth vor fast sieben Jahren davon erfahren hat, stand ihre bis dahin ahnungslose Familie unter Schock. Dennoch hat sie sich entschieden, einen mutigen Weg zu gehen und sich Schritt für Schritt diesem dunklen Teil der Geschichte ihrer Familie zu stellen.
Heute auf den Tag genau ist das Massaker von Oradour-sur-Glane 80 Jahre her. Bundespräsident Steinmeier ist auf Einladung von Präsident Macron nach Frankreich gereist, um der Toten zu gedenken. Die Franzosen haben nach dem Krieg entschieden, das zerstörte Dorf so wie es damals war, als Mahnmal zu erhalten. Durch die Ruinen zu laufen, ist ein bedrückendes Erlebnis. Wie mag es dabei Karin Eideloth gehen? Sie hat den Bundespräsidenten nach Frankreich begleitet und mit uns darüber gesprochen, warum dieser Weg für sie der richtige ist. Und - fast ein kleines Wunder - sie hat im Lauf der Jahre, in denen sie sich mit der Schuld ihres Großvaters beschäftigt hat, eine neue Freundin gefunden: Agathe Hebras, die Enkelin eines der wenigen Überlebenden von Oradour-sur-Glane, die ihrerseits das Werk ihres Opas, Robert Hebras, fortführt und die Erinnerung an den 10. Juni 1944 am Leben hält.
Karin Eideloth und Agathe Hebras. Eine Deutsche, eine Französin. Zwei Europäerinnen. 🇩🇪🇫🇷🇪🇺
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Rede vom 10.06.2024, von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier:
Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag des Massakers von Oradour-sur-Glane
ZDF-Bericht:
Gedenken an die Opfer des SS-Massakers
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07.06.2019:
Bundeszentrale für politische Bildung
https://www.bpb.de/kurz-knapp/hintergrund-aktuell/292407/das-massaker-von-oradour-sur-glane/
08.03.2019:
Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge
"Mein Vater war schuldig!" Gespräch mit dem Sohn eines Kriegsverbrechers
https://www.volksbund.de/nachrichten/mein-vater-war-schuldig
08.05.2025:
Welchen prominenten Platz das Massaker von #Oradour heute in der deutschen Erinnerungskultur einnimmt, zeigt sich etwa daran, dass die Logo-Reporterin für den Beitrag "Der Zweite Weltkrieg und wir" anlässlich des 80. Jahrestags des Kriegsendes auch dorthin reiste. (08.05.2025)
https://www.zdf.de/play/reportagen/logo-extras-sondersendungen-100/logo-extra-zweiter-weltkrieg-100
2017/2018:
Karen Breece "Oradour", Theaterprojekt der Münchner Regisseurin
https://karenbreece.blogspot.com/p/oradour.html?m=1
https://www.muenchner-feuilleton.de/2018/02/11/karen-breece-oradour-hochx/
